Dieser Mensch ist großartig: Der Jazz-Pianist Chris Gall.
Manche Menschen hinterlassen in unserem Leben eine besondere Spur. Einer davon ist für mich der Jazz-Pianist Chris Gall.
Am Klangfest am 19. Mai 2018 im Gasteig in München hat er sein Piano Solo Programm gespielt. Ich war fasziniert von der schönen Musik, die er selbst komponiert hat, und vom weichen Klang des Flügels unter seinen Händen.
Wie haben wir uns kennengelernt? Ich habe mich jahrelang gegen den Versuch gewehrt, gleichzeitig zu singen und Klavier zu spielen. Das war für mich früher ein definitives „Nein“. Ich war fest überzeugt, dass ich beim Singen stehen muss. Außerdem schien es mir unglaublich kompliziert und kaum zu schaffen.
Eines Tages habe ich es mir getraut, kurz nachdem ich eine große Peinlichkeit erlebt hatte. Vor sieben Jahren gab es eine Feier bei der Firma, in der ich arbeite. Ich habe einen Auftritt mit fünf Liedern vorbereitet. Als Begleitung hatte ich Playbacks. Nach dem dritten Lied hat sich der Geschäftsführer bei mir bedankt – offensichtlich war er nicht begeistert. Manche Kollegen dachten, dass es ein Karaoke Abend ist. Ich war so enttäuscht, dass ich beinahe in Tränen ausgebrochen bin.
Zwei Wochen nach dem Erlebnis hatte ich die erste Stunde bei Chris Gall, der mir das Begleiten am Klavier beim Jazz beigebracht hat.
Am Anfang ist mir der Kopf fast geplatzt. Ich konnte Klassik spielen – dort sind Noten und Rhythmus vorgegeben. Beim Jazz musste ich auf einmal selbst spontan überlegen und entscheiden, welche Töne ich bei dem Akkord spiele und in welchem Rhythmus. Dazu kommt die Koordination mit der Stimme, die auch nicht von alleine kommt und auch gewisse geistige und körperliche Leistung braucht.
Bald hat es geklappt. Mit der Unterstützung von Chris. Seine Ruhe, die er ausstrahlt, hat mir Sicherheit gegeben, dass ich es hinbekomen werde. Seine Gelassenheit hat es mir leicht gemacht, was Neues zu lernen. Vor Proben und Konzerten mit anderen Musikern hat er mir erklärt, wie ich mit ihnen kooperiere, damit wir zusammen funktionieren. Nach jedem Treffen mit ihm hatte ich was zum Nachdenken und zum Ausprobieren.
Hinter jedem Lehrer steckt eine Persönlichkeit, so wie hinter jedem Musiker. Bei Chris mag ich beide.
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Liebe Grüße
Victoria
Some people leave a special trace in our lives. One of them for me is the jazz pianist Chris Gall.
At the Klangfest on 19 May 2018 in the Gasteig (Munich, Germany) he played his piano solo program. I was fascinated by the beautiful music he composed himself and by the soft sound of the grand piano under his hands.
How did we get to know each other? For years I resisted the attempt to sing and play the piano at the same time. That was a definite “no” for me in the past. I was firmly convinced that I had to stand while singing. Besides, it seemed to me incredibly complicated and hardly manageable.
One day I dared to do it, shortly after I had experienced a great embarrassment. Seven years ago there was a party at the company where I work. I prepared a performance with five songs. I had playback accompaniments. After the third song the managing director thanked me – obviously he did not like it. Some colleagues thought it was a karaoke evening. I was so disappointed that I almost burst into tears.
Two weeks after the experience I had my first lesson with Chris Gall who taught me how to play the piano in jazz.
In the beginning my head almost burst. I could play classical music – notes and rhythm are given there. With jazz, I suddenly had to spontaneously decide which notes to play with the chord and in which rhythm. In addition it should be coordinated with the voice that also needs certain mental and physical performance.
Soon it worked out. With the support of Chris. His calm which he radiates has given me security that I will manage it. His serenity made it easy for me to learn something new. Before rehearsals and concerts with other musicians he explained me how to cooperate with them so that we could work together. After every meeting with him I had something to think about and to try out.
Behind every teacher there is a personality, just like behind every musician. With Chris I like both of them.