Ich dachte, ich kann keine Musik schreiben. Bis ich mir die Erlaubnis gegeben habe, es selbst auszuprobieren.
Ich habe mich seit Kindheit als fantasieloser Mensch eingestuft. Hier ist ein Beispiel von vielen, das diesen Gedanken in mir bestätigt hat.
Als ich klein war, musste ich einmal für die nächste Klavierstunde eine Geschichte vorbereiten: Was stelle ich mir vor, wenn ich dieses Stück spiele? (Es war „Süßer Traum“ von Tschaikowsky).
Ich hatte keine Ideen. Dann hat mir eine Bekannte geholfen: Ich sollte sagen, dass ich mir dabei Schmetterlinge vorstelle, die von Blume zur Blume fliegen. Warum ist mir sowas einfaches nicht selber eingefallen?
Die Überzeugung, dass ich keine eigenen Ideen produzieren kann, hat mich in vielen Lebensbereichen gebremst. Vor kurzer Zeit habe ich angefangen, mich zu fragen, ob es tatsächlich so ist, und dies in Zweifel zu ziehen.
Eigene Musik zu schreiben – das kam für mich nie in Frage. Zu der fehlenden Fantasie habe ich ja auch keine Ahnung von den Regeln der Komposition. Ich habe immer gewartet, dass ein begabter Komponist mir begegnet und für mich was Tolles komponiert. Irgendwann hat es mich bedrückt, zu warten. Und ich habe es mir erlaubt, selber ein Lied zu schreiben.
Zuerst sind mir die ersten zwei Takte eingefallen, als ich am Klavier saß. Nach und nach habe ich die weiteren Harmonien und die Melodie geschrieben. Komischerweise war die Melodie an einigen Stellen ziemlich unbequem zu singen, obwohl ich sie selber für mich komponiert habe. Ich hätte sie deswegen fast geändert, aber irgendwann hat es doch geklappt.
Der Text kam mir erst nachher während meines Spaziergangs im Wald im Frühling. Gut, dass ich dabei Papier und einen Stift hatte. So schnell war er fertig. Der Wald hat mich auf den Gedanken gebracht, meinen Lebensweg mit dem Weg in der Natur zu vergleichen. Die Flöte im Hintergrund habe ich gebraucht, um ein Gefühl der Naturgeräusche zu erwecken.
Hier ist dieses Lied, mit meiner Stimme, mit meinem eigenen Text, mit mir am Klavier und an der Querflöte. Darauf bin ich sehr stolz – ich habe es geschafft. Ganz alleine.
ICH WÜRDE MICH SEHR ÜBER DEIN FEEDBACK FREUEN – du kannst es in den Kommentaren unten hinterlassen.
Liebe Grüße
Victoria
Since childhood I have classified myself as a person without imagination. Here is one of many examples that confirmed this thought in me.
When I was little, I had to prepare a story for the next piano lesson: What do I imagine when I’m playing this piece? (It was “Sweet Dream” by Tchaikovsky).
I had no ideas. Then an adult friend helped me: I should say that I imagine butterflies flying from flower to flower. Why didn’t I come up with something so simple myself?
The conviction that I couldn’t produce ideas on my own slowed me down in many areas of my life. Recently, I began to ask myself whether this is really true and to doubt it.
To write my own music – that was never an option for me. In addition to the lack of the imagination I don’t have any knowledge about the rules of composition. I have always hoped to meet a talented song writer to compose something great for me. At some point I was depressed to wait and allowed myself to write a song on my own.
At the beginning I wrote the first two bars when I was sitting at the piano. Little by little I wrote the other harmonies and the melody. Strangely enough, the melody was quite uncomfortable to sing in some places, although I composed it for myself. I almost changed them because of that, but at some point it worked out.
The lyrics came to me some time later during my walk in the forest in spring. Fortunately, I had a sheet of paper and a pen with me. After that walk the lyrics were done. The forest gave me the idea to compare my path in life with the path in the nature. I used the flute in the background to awaken a feeling of the nature sounds.
Here is this song, with my voice, with my own lyrics, with me on the piano and on the flute. I am very proud of it – I made it. All alone.
I WOULD VERY MUCH LOVE YOUR FEEDBACK – you can leave it in the comments below.
